Fado
die uralte Sehnsuchtsmelodie, gilt als typisches Element portugiesischer Kultur.
Ohne die Ursprünge zu verleugnen, wenden sich immer mehr junge Künstler/innen dem Fado zu
und modernisieren ihn zu “Musik aus dem Portugal, in dem wir leben”
Angeblich leitet sich das Wort Fado aus dem Lateinischen ab:
„fatum“ = Schicksal.
Die Ursprünge des Fado sind nicht genau bekannt;
die melancholische Melodie, entstanden wohl um 18 Jahrhundert wahrscheinlich im anrüchigen Tavernenmilieu der Lissabonner Armenviertel;
andere Quellen sprechen auch von den Liedern der Seefahrer und ihrer an Land zurückbleibenden Frauen als Ursprung, dieser heute so typisch portugiesischen Musik.
Die klassische Gitarre und eine „guitarra portuguesa“, ein Instrument mit zwölf Saiten,
das mit seinem bauchigen Corpus eher einer Laute ähnelt.
Als drittes Instrument gibt es noch die Bassgitarre.
– alle stets immer von Männern gespielt –
guitarra portuguesa:
guitarra portuguesa
Lange Zeit wurde die portugiesische Gitarre mit den Fingernägeln gespielt,
heutzutage werden jedoch meist künstliche Fingernägel (unhas) benutzt.
künstliche Fingernägel (unhas)
Man unterscheidet zwei verschiedene Zupftechniken,
die auf portugiesisch dedilho und figueta genannt werden.
Bei der dedilho-Technik werden die Saiten nur mit dem Fingernagel des Zeigefingers angerissen.
Nachgewiesen ist Fado zum ersten Mal im 19. Jahrhundert durch:
Maria Severa -Onofriana
sie wurde vermutlich in der Gasse Rua do Capelão in der Mouraria,
einem ursprünglichen Stadtviertel Lisboas geboren, in dem sich freigelassene Sklaven niedergelassen hatten und welches im 19. Jahrhundert als das Stadtviertel der Fischer und Fischweiber galt.
Hier verbrachte sie auch den größten Teil ihres Lebens.
Gasse Rua do Capelão in der Mouraria:
die Lissabonner Fadista
Maria Severa -Onofriana
*1820 Lisboa, † 30. Nov. 1846
hatte eine Liaison mit dem
Conde de Vimioso *1817 † 1865
so wurde der Fado auch in Adelskreisen bekannt.
Heute noch treten die meisten Fado-Sängerinnen mit einem
schwarzen Seidenschal bekleidet auf, einem von Maria Severa -Onofriana sehr bevorzugten
Accessoire.
Maria Severa
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Alfredo Marceneiro,
*1891 in Lisboa †1982 in Lisboa
eigentlich Alfredo Rodrigo Duarte,
Alfredo trat 1908 das erste Mal öffentlich auf, war schon mit 20 Jahren ein
relativ bekannter Fado-Sänger und lernte die großen Fadisten seiner Zeit kennen.
Über 30 Jahre war dies nur Nebenerwerb, seinen Lebensunterhalt verdiente er
als Schiffszimmerer.
Alfredo hatte sich bescheiden den Künstlernamen Marceneiro – der Zimmermann – gegeben.
Alfredo Marceneiro gilt als der Förderer, von Amália Rodrigues der ihr zum Erfolg verhalf.
Im Gegensatz zu Amália blieb sein Ruhm lokal begrenzt. Von der Diktatur blieb er unbehelligt, er biederte sich nicht an und wurde als reiner Fado-Künstler in Ruhe gelassen.
Die von ihm erhaltenen Tonaufnahmen dokumentieren den klassischen Fado ohne Anpassung an ein Massenpublikum. Alfredo blieb bis ins hohe Alter aktiv, er trat letztmals 1980 auf, mit fast 90 Jahren und immer mit einer Zigarette so wie die Hände in den Hosentaschen und etwas am „schaukeln“.
Alfredo Marceneiro - O amor é água que corre = die liebe fliesst wie das wasser
Amália Rodrigues
*23.06.1920 Lisboa †06.10.1999 Lisboa
Sie war das 5 von 9 Kindern.
Im Alter von 15 Jahren singt sie ihr erstes Solo, begleitet, auf der Gitarre, von ihrem Onkel.
Sie passte Gedichte von großartigen, portugiesischen Poeten an die Fado-Lyrik an.
Sie ist weltbekannt für die Lieder:
„uma casa portuguesa”, “Fado Português” & “Libertação“.
Amália mit ihrem Mut, ihrer Kraft, ihrer Stimme und ihrem Fado wurde sie zum wichtigsten
Symbol von Portugal. Mit einer phantastischen Bühnenpräsenz und einem Naturtalent für
Konzerte machte sie den Fado außerhalb der portugiesischen Landesgrenzen bekannt.
Amália starb am 6. Oktober 1999 und hinterließ ein großartiges „Saudade“.
Der damalige portugiesische Präsident, Jorge Sampaio, sagte bei Amálias Tod,
„Sie verlieh der portugiesischen Identität ein neues Gesicht.
Amália starb,
aber Amália wird für immer in ihrem Fado weiterleben.“
drei Tage Staatstrauer ...
Amaila Gaivota = Möve
Carlos do Carmo
*1939 in Lisboa.
Künstlername des Fado-Sängers Carlos Alberto de Ascensão do Carmo de Almeida
Er nahm schon im Alter von 9 Jahren eine Schallplatte auf, doch erst nach einigen Jahren
entschloss er sich, Fado zu singen
(er nahm 1969 sogar eine Schallplatte mit seiner Mutter,
Lucília do Carmo (*1920–†1999),
die selbst erfolgreiche Fado-Sängerin war, auf).
Carlos do Carmo, hat sich stets um musikalische Qualität und anspruchsvolle Texte bemüht und dafür unterschiedliche Textautoren herangezogen und mit einigen der besten Gitarristen des Landes zusammen gearbeitet. Er hält Kontakt zu der jungen Generation von Fado-Sängern und Sängerinnen. Carlos do Carmo wurde im Jahr 2014 mit dem Grammy Award für sein Lebenswerk ausge-zeichnet. Damit steht er u.a. neben Frank Sinatra, Ella Fitzgarde, Elvis Presley und vielen mehr auf dieser prestiträchtigem Musikpreisliste .
Carlos do Carmo trat im Olympia in Paris, der Alten Oper in Frankfurt und auch in der Royal Albert Hall in London auf. Den „spanischen Oscar“ erhielt er 2008 für die Mitarbeit im Film „Fados“.
Carlos do Carmo Duas lágrimas de orvalho = zwei Tränen eines Schafes
Dulce Pontes
*1969 in Montijo, Portugal
Dulce Pontes eine der Ikonen moderner wie auch traditioneller port. Musik, steht seit fasst
30 Jahren auf der Bühne . 1991 gewann sie den portugiesischen Songwettbewerb.
1992 kam ihr erstes Album auf den Markt: Lusitana. International bekannter wurde sie durch ein Konzert in Verona. 1999 sang sie mit Andrea Bocelli ein Duett.
Dulce Pontes dramaturgisch sehr wandelbaren, glockenreinen lyrischen Sopranstimme ist schon eine akustische Ausnahme.
Dulce Pontes arbeitet u.a. mit aus brasilien, kapverdischen und griechischen sowie aus Irland kommenden Künstleren.
O mar e tu (das Meer und du) hat Dulce Pontes geschrieben und mit dem Griechen Yorgos Dalaras aufgenommen. Eines der bestverkauften Alben aller Zeiten in Portugal wurde Lágrimas (Tränen) 1993, Dulce besingt die Sehnsucht zum Meer:
wenn sie das Meer sieht, kann sie tanzen, kann sie weinen, das Meer zeigt ihr die Lebendigkeit und ihr Herz schlägt schneller, wenn sie dem Meer lauscht...
Dulce Pontes Canção do mar = das lied des meeres
Mariza
*1973 in der Hauptstadt Mozambique
kam im Alter von 3 Jahren nach Lisboa.
Marizas Familie lebte im „Mouraria“ Quartier in Lisboa, mitten im Herzen des Fados.
Mariza begann im Alter von 5 Jahren zu singen, als sie ihr erstes schwarzes Gewand erhielt.
Mariza, jung, modern und einzigartig und mit Herz und Seele im Fado.
Sie trat als zeitgemäße und kreative Künstlerin auf, die avantgardistische Kleider den alt-modischen schwarzen Gewändern vorzog.
Marizas Lyrik und Klänge erschüttern Herzen und Seelen ist weltweit
die erfolgreichste Fado-Sängerin und sie bewegt mit sentimentalen Liedern wie
„Gente da Minha Terra“. (Menschen meiner Heimat)
Mariza o gente da minha terra = menschen meiner heimat
Duarte Fadista
*1980 in Évora.
Seit seinem 7 Lebensjahr sang
Duarte bereits Fado, wendete sich dann aber anderen Musikstilen zu, insbesondere im Bereich des Pop/Rock. 2004 stellte er sein Debütalbum vor, wo er, neben seinen eigenen Stücken,
Gedichte von Fernando Pessoa, Aldina Duarte und Maria Teresa Grave sang.
Duarte Há quanto tempo não Canto = eine zeit wo ich nicht gesungen habe
Madredeus
die international bekannt gewordene Gruppe Madredeus
entstand mitte der neunziger Jahre. die Sängerin Tereza Salgueiro *1969
mit ihrer herrlichen Sopranstimme wird begleitet von 2 akustischen Gitarre
und einem Cello sowie Keyboord und einem Akkordeon. Eine sehr eigenwillige Art des Fado.
Madredeus o pastor = der schäfer
Und nun zwei der vielen Fado-Nachwuchskünstler
José Geadas
*26. März 1997
José begleitet sich selbst auf der port. Gitarre
José Geadas assim sou feliz = já ich bin glücklich
ein ganz typisches Fadolied
uma casa portuguesa
fica bem
pão e vinho
sobre a mesa.
Quando à porta
humildemente bate alguém,
senta-se à mesa
a gente.
Fica bem essa fraqueza,
fica bem,
que o povo
nunca a desmente.
A alegria da pobreza
está nesta grande riqueza
de dar, e ficar contente.
in einem port. haus
lebt es sich gut …
auf dem tisch brot und wein
und nachtisch …
wenn ein mensch anklopft …
setzt er sich zu uns
an den tisch …
wir freuen uns
das volk streitet nicht …
es lacht
das lachen
des einfachen volkes …
es ist reich
durch den der
mit am tisch sitzt …
er freut sich
ganz bestimmt …
in einem port. haus.
Fado, gesungen oder rezitiert,
repräsentiert das Herz und die Seele der lusitanischen Existenz.
Wer den Fado “versteht” und ihn nicht fühlt,
in einsamer Stille, nach der ewigen Ferne trachtend,
stets dort wo man gerade nicht ist,
vor rastloser Sehnsucht geradezu verzehrt,
allein mit dem salzgeschmack einer Träne auf den Lippen.
Der fühlt Portugal nicht!
https://www.bibliotecaaljezur.com/get_file.php?id=35252282&vnr=862689
ich bin am Ende
der Straße angelangt,
Meilen voller nichts,
ich weiß nicht,
was mich am Laufen hält
das Land ist so grau,
die so gefühlte Abwesenheit,
der Sommer sehnt sich...
Ich möchte nach Hause gehen,
Breite meine Flügel
aus und fliege,
setze einen Fuß
in die brennende Erde,
denn die Nacht kommt bald.
ich will zurückgehen,
in die Arme meiner Mutter.
Ich will zurückgehen,
in die Arme meiner Mutter.
ich habe ein bisschen
Erde mitgebracht,
riecht nach Kiefer und Wald,
mein Geburtstag
im Boden verbracht,
habe meine Liebe zurückgelassen
lebt nur in Erinnerung
Niemand verlässt sein Heimatland,
wo er Frieden fühlt...
Ich möchte nach Hause gehen,
Breite meine Flügel aus und fliege,
setze einen Fuß
in die brennende Erde,
denn die Nacht kommt bald
ich will zurückgehen,
in die Arme meiner Mutter
ich will zurückgehen,
in die Arme meiner Mutter.
frei übersetzt von mir...
Um dem Fado etwas näher zu kommen empfehle ich:
das Museu do Fado,
Largo do Chafariz de Dentro, N.º 1
1100-139 Lisboa
Wegbeschreibung:
Zug: Estação Santa Apolónia
Metro:Estação Santa Apolónia Bus: 728, 735, 759, 794
Haltestelle: Parque do Jardim do Tabaco
Museu do Fado ist ein Musem was am 25. September 1998 in der Alfama
eröffnet wurde, Alfama einem mit dem Fado verbundenen
Viertel Lisboas.
Das Museum ist im umgebauten Gebäude eines Pumpenhauses der lokalen Trinkwasserversorgung untergebracht. Es entstand auf Initiative eines Förderkreises von Fadistas. Es beherbergt eine Dauerausstellung, Räume mit Wechselausstellungen, ein Dokumentationszentrum, einen Museumsshop ...
Ein Besuch lohnt sich auf jeden fall und wenn es nicht möglich ist in real dort hin zu kommen dann empfehle ich sich auf der Internetseite des Museums umzuschauen!
Passender Ort für den Fado:
Fischerdorf, Hafenviertel, geselliger Abend...
Fado soll Hoffnung bringen,
um daraus Kraft zu schöpfen,
Gemeinsamkeit herstellen.
Fado macht nachdenklich,
Fado ist emotional, charismatisch, melancholisch, aufwiegelnd und anstachelnd,
oft traurig, selten lustig,
Fado ist ein Ausdruck von Sehnsucht, Schwermut,
Verzweiflung, Einsamkeit, Verlust,
Fado ist auch Liebe!!!
die UNESCO machte
2011
den Fado
als Teil
der studentischen Kultur,
zum Weltkulturerbe.
Dabei gibt es den Fado eigentlich nicht.
Das wohl typischste Element
portugiesischer Kultur
entstand nicht auf dem Notenblatt
eines Komponisten,
sondern dort, wo Menschen leben.
Der Fado ist die Musik derer,
die arm oder verrückt sind,
aber große Seelen haben.
Fado de Coimbra
Coimbra ca. 1900
Coimbra, etwa 200 Kilometer nördlich von Lissabon gelegen, hat die älteste Uni des Landes und eine der ältesten in ganz Europa: Sie wurde im Jahr 1290 gegründet, seit 1537 residiert sie im ehemaligen königlichen Palast Alcáçova.
Man unterscheidet zwei verschiedene Stimmungen des Instruments:
die Lisboa-Stimmung ist
(d-D)-(a'-a)-(h'-h)-(e-e)-(a'-a')-(h'-h'),
die Coimbra-Stimmung ist einen Ton tiefer,
(c-C)-(g'-g)-(a'-a)-(d-d)-(g'-g')-(a'-a').
Der Fado Coimbra beinhaltet Arabische* Elemente.
Während in Lissabon das Publikum meist bei den letzten Akkorden in lauten Beifall ausbricht, ist es in Coimbra üblich, seine Zustimmung nur durch ein lautes Räuspern oder
gedämpftes Hüsteln zu äußern. Jeder Sänger trägt, inbrünstig eine Strophe mit seinem selbst ausgedachten Text vor. Auch die Art, seine Begeisterung für die vorgetragenen Lieder zu zeigen, unterscheidet sich:
Der Fado von Coimbra wird traditionell
n u r
von Männern gesungen, von Studenten in ihrer schwarzen akademischen Tracht
aus Anzug und Umhang.
fado do estudante coimbra
Weil die Sängerin Manuela Bravo den Segen des Vizerektors der Uni bekommen hatte,
um 2011 eine CD mit Fados de Coimbra aufzunehmen, zogen 300 Fado-Sänger
durch die Stadt und die angehenden Akademiker legten dem Vizerektor einen
abgeschnittenen Eselskopf vor seiner Haustür.
Lautstark trommelten sie dem Mann ein, daß der Fado de Coimbra eine Domäne
der studentischen Männer ist !!!
In Coimbra ist alles Männersache!
(heute sind mehr als die Hälfte der Studierenden Frauen)
Bei den Männern hat sich in den Köpfen die schöne Mär gehalten, daß aus dieser Universität alle bedeutenden Männer Portugals hervorgegangen sind.
“Bedeutend” vielleicht diese Herren?:
Antonio de Oliveira Salazar
*28.04.1889, †27.07.1970 Lisboa
1928 Finanzdiktaktur 1932 Premier”minster” 1933 “Estado Novo”
Salazar entmachtete das Parlament, verbot die politischen Parteien, schuf eine repressive Geheimpolizei und eine strenge Zensur, entwickelte einen effektiven Propagandaapparat und ging eine enge Allianz mit der katholischen Kirche ein. Fundamental war dabei die Triade: Fado, Fátima, Futebol. Der Estado Novo begann den Fado zu vereinnahmen. Er nationalisierte, regulierte und kontrollierte sowohl die Inhalte der Lieder als auch den Habitus und das Erscheinungsbild der Sängerinnen und Sänger. Nach dem Ende des Estado Novo begann man den Fado mit den Manipulationen und Kontrollzwängen der Diktatur zu assoziieren. Aufgrund des Ruchs der politischen Instrumentalisierung, der dem Fado anhaftete, hat die ältere Generation noch heute eine ambivalente Beziehung zum Fado.
Der mit den akademischen Traditionen in engem Zuammenhang stehende Fado de Coimbra
ist spontan und unter Studentengruppen wohl um 1500 entstanden,die zu Studienbeginn in diese Stadt zogen und ihre portugiesische Gitarre mitbrachten.
Entstanden sind die herbzarten Lieder über: die Schwere des Alltags, die Schmerzen der Liebe, die Sehnsucht nach dem Meer, die verzweifelte Suche nach etwas nie Gehabtem
oder für immer Verlorenem. Er wurde zum perfekten Medium, um die Erinnerungen an das Studentenleben, an die besten Jahre der Jugendzeit, die Nächte ohne Schlaf, die unerwiderten Lieben und die Serenaden am Fenster festzuhalten
Luiz Goes - Balada dos Meus Amores
Wenn die fadosingenden Studenten an der “fonte das lagrimas ", = Quelle der Tränen
ihre schwülen Liebeslieder zelebrieren, versinken die Damen im besungenen Weltschmerz,
halten Journalisten verzückt ihre Mikrophone hin und
legen sich Fotografen
auf den Boden.
Einige Studenten nahmen/nehmen den Fado mit in ihr Leben.
Adriano Correia de Oliveira
*1942 - †1982
Adriano Correia de Oliveira cantar de emigrao = lied von dem auswandern
und
José (Zeca) Afonso
*02.08.1929 †23.02.1987
sind zwei Stimmen, die genannt werden müssen,
José (Zeca) Afonso,
er wurde zum Symbol der Nelkenrevolution (1974).
Seine Ballade: “Grândola, Vila Morena”
war als Signal für den Putsch gegen das faschistische Regime. Es wurde zur Hymne der Nelkenrevolution und machte Afonso unsterblich. Das Lied hatte Afonso im Jahr 1970 nach einem Besuch der Alentejostadt Grândola, geschrieben.
Afonso schrieb und komponierte fast alle Lieder selbst, er vertonte
Bertold Brechts Lehrstück: “die ausnahme und die regel”
und Gedichte bekannter port. Poeten.
Er lebte ,als Lehrer, Zeitweise in das Algarve dort entstand das Lied:
Zeca os indios da Meia Praia = die zigeuner von Maia Praia
auch die Gitarraristen
Artur Paredes
*1899 - †1980
Artur Paredes - Passatempo = "zeit vergeht"
und
Carlos Paredes
*1924 - †2004
Carlos Paredes – mudar de vida = verändere dein leben
nahmen den Fado als Lebensinhalt von Coimbra mit
Während der Diktatur (1930 - 1974) diente der Fado neben anderen politischen Bewegungen
im Herzen der Universität auch als Kommunikation zwischen Studenten.
Persönlichkeiten wie Adriano Correia de Oliveira oder José Afonso nutzten die Baladen als politische Ausdrucksform
– und das in einer Zeit, in der Worte mehr zählten als tausend Waffen. -
Die Musiker und Sänger tragen ihre Studententracht , und dazu den schwarzen Überhang.
All dies bringt sie mit der Stimmung in Einklang, die sie beim Singen auf den Plätzen und Straßen in Coimbra verbreiten. Was sie studieren, erfährt man über farbige Bänder,
die sie an die Brust geheftet haben: Jurist trägt rot, Mediziner gelb, Philosophen dunkelblau,
Psychologen orange, Naturwissenschaftler hellblau und Apotheker violett.
Studenten singen in den Strassen von Coimbra und beklagen damals wie heute
dass sie zu wenig Geld haben.
Fado de Coimbra
Fado o Centro
ist ein kulturelles Zentrum mit täglichem Live-Fado, ein magischer Ort,
an dem der Fado von Coimbra ab 10 Uhr morgens in seiner echten und traditionellen Weise gesungen wird . Die Auswahl der Fado Sänger ist äußerst anspruchsvoll.
einwöchiges Studentenfest mit täglichen Livekonzerten und großem Straßenumzug
aller Fakultäten und Fachbereiche im Mai.
seit ca. 1896 gibt es diesen Brauch
In dem Jahr (2014) waren über 600.000 Menschen dabei …
es finden grosse Umzüge statt…
und jedes
Studienfach
hat seinen
eigenen
Umzugs-wagen
Queima das Fitas soll die Abnabelung vom Elternhaus zeigen, denn jetzt hat man fertig studiert und verdient eigenes Geld!
Queima das Fitas
ist der beste Augenblick, um Fado Coimbra zu hören und die
Nacht der Serenade
am Portal der Sé Velha (alte Kathedrale) ist zweifellos ein einzigartig gefühlvoller Moment.
und jetzt bitte ich Dich schau Dir das Fotos an
und das
viele viele sehr viele Menschen um dich herum
dann
ertönt
das allerletzte Lied…
balada da despedida
Text & Música: Fernando Machado Soares
Coimbra tem mais encanto
Não hora da despedida.
Coimbra tem mais encanto
Não hora da despedida
Que as lágrimas do meu pranto
São a luz que me dá vida.
Coimbra tem mais encanto
Não hora da despedida.
Quem me dará estar contente
Enganar a minha dor
Mas a saudade não mente
Se é verdadeiro o amor.
Coimbra tem mais encanto
Não hora da despedida.
Não me tentes enganar
Com a tua formosura
Que para além do luar
Há sempre uma noite escura.
Coimbra tem mais encanto
Não hora da despedida.
Coimbra tem mais encanto
Não hora da despedida.
Coimbra tem mais encanto
Não hora da despedida
Coimbra hat mehr Charme
in der Zeit des Abschieds
Coimbra hat mehr Charme
in der Zeit des Abschieds
Die Tränen meines Liedes
sie sind das Licht, das Leben gibt
Coimbra hat mehr Charme
in der Zeit des Abschieds
wenn du sagst das du glücklich bist
spielst du mit meinem Schmerz
Sehnsucht lügt nicht
wenn es wahre Liebe ist
Coimbra hat mehr Charme
in der Zeit des Abschieds
versuche nicht, mich zu umspielen
mit deiner Schönheit
die Tränen meines Liedes sie
sind das Licht, das Leben gibt
Coimbra hat mehr Charme
in der Zeit des Abschieds
denn jenseits des Mondes
gibt es immer eine dunkle Nacht ...
Coimbra hat mehr Charme
in der Zeit des Abschieds
Coimbra hat mehr Charme
in der Zeit des Abschieds
Beim letzten Ton gehen
A L L E Lichter
in der Altstadt von Coimbra
aus…
der Platz
leert sich
fast lautlos…
Coimbra hat mehr Charme
Fado
die portugiesische Form von Weltschmerz
Traurigkeit, Wehmut, sanfte Melancholie…
Fado
lässt sich nicht wirklich übersetzen,
denn es ist ein Gefühl…
und
Gefühle beschreibt man nicht,
man erlebt sie…